Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Nahrungsmittelunverträglichkeiten beeinträchtigen
mehr als 20 % der Bevölkerung der Industrieländer.

 

Beispiele fur häufige Kreuzallergien


Pollen-assoziierte Nahrungsmittelallergien
Baumpollen (Birke, Erle, Hasel) + Kernobst (Apfel, Pfirsich, Kirsche) + Nüsse
(Hasel-,Walnuss, Pistazie)
Gräser-, Getreidepollen + Mehle (Weizen, Roggen, Hafer) + Tomate, Kiwi, Sellerie

 

Sellerie-Beifuß-Gewürzsyndrom
Beifußpollen + Gewürze (Anis, Petersilie, Kamille) + Sellerie, rohe Karotte,
Nüsse


Latex-Fruchtsyndrom
Latexprodukte + Obst (Ananas, Kiwi, Avocado) + Kartoffel, Banane, Nüsse


Weitere kreuzreaktive Allergien
Federn (zum Beispiel Vogelarten) + Hühnerei + Geflügelfleisch + Innereien
Hausstaubmilbenallergie + Krusten- und Weichtiere

 

Quelle: Deutsches Ärzteblatt⏐Jg. 106⏐Heft 21⏐22. Mai 2009

E 102 Tartrazin in Süsswaren

Tartrazin gehört zu den so genannten Azofarbstoffen und kann bei empfindlichen Menschen allergische oder allergieähnliche Hautreaktionen auslösen, wie etwa Nesselsucht (Urtikaria) oder eine bestehende Neurodermitis (atopisches Ekzem) bei Kindern verschlechtern.

In offenen Provokationstests, kam es bei empfindlichen Asthmatikern zu Atemnot und asthmaähnlichen Anfällen. Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizite bei Kindern können durch Tartrazin verstärkt werden.

In der 2007 in England durchgeführten, so genannten "Southampton-Studie", wurde doppeltblind und Placebo-kontrolliert ein direkter Zusammenhang zwischen der Nahrungsaufnahme von Farbstoffen, wie unter anderem Tartrazin, sowie Benzoesäure (E210 bis E213) und dem hyperaktiven Verhalten von Kindern im Alter von 3 bzw. 8-9 Jahren festgestellt.


E102 war früher in Deutschland nur für alkoholische Getränke zugelassen. Nach einer Gesetzesangleichung in der Europäischen Union ist der Anwendungsbereich seit 1998 vergrößert worden, Tartrazin findet sich jetzt auch in anderen Produkten, wie gelben Brausegetränken, Süßwaren und Puddings, Senf oder Pasteten. Es färbt auch Käserinden und Kunstdärme.

 

Tartrazin ist ein chemisch produzierter, zitrusgelber Azofarbstoff. Er wird künstlich aus Erdöl hergestellt.

Dr. med. Olav Marzian

Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin

 

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